Versöhnung am Ende des Kalten Kriegs? Hypotheken des Zweiten Weltkriegs in den deutsch-sowjetischen Verhandlungen von 1990

Brown Bag Breakfast mit Susanne Maslanka

Do, 10.2.2022, 9:30 bis 11:00
Berliner Kolleg Kalter Krieg

Nur auf Einladung.

Im Zuge der Wiedervereinigung wollten die sowjetische und die deutsche Regierung ihre bilateralen Beziehungen auf eine neue Grundlage stellen: Sie schlossen ein umfangreiches Vertragswerk, welches auch einige noch offene Fragen hinsichtlich der Folgen des Zweiten Weltkriegs endgültig klären sollte: Zur Diskussion standen in den Verhandlungen etwa Entschädigungsleistungen für Zwangsarbeit und der Austausch von geraubten Kulturgütern – nicht bei allem wurde man sich einig.

Ausgehend von den Hypotheken des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion analysiert Susanne Maslanka, welche Rolle der Umgang mit der Vergangenheit und der Wunsch nach Versöhnung am Ende des Kalten Krieges im bilateralen Verhältnis spielte. Welche Erwartungen und Konfliktpunkte gab es während der Verhandlungen? Inwieweit traten bereits damals Enttäuschungen, Misstrauen und Unverständnis zu Tage? Welche Auswirkungen hatten unterschiedliche Geschichtsbilder für konkrete Konflikte wie den Streit um „kriegsbedingt verlagerte Kulturgüter“ in den 1990er-Jahren?

Susanne Maslanka, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Berliner Kolleg Kalter Krieg/Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.